1. Stories: Platz 1 der Social Media Trends belegen Stories. Gründe für Ihre Beliebtheit liegen darin, dass Stories echt, unmittelbar und persönlich sind. Sie haben das Potential den News-Feed einzuholen. Stories öffnen die Türen für Storytelling und bauen Vertrauen zu Kunden und potentiellen Kunden auf. 2020 wird es auch bei WhatsApp die Möglichkeit geben, Story ADs zu schalten.
2.(Direkte) Kommunikation via Messenger: Experten beobachten einen Trend in Richtung privater und direkter Kommunikation: “Stories und speziell Direktnachrichten gewinnen weiter an Bedeutung. Selbstorganisierte Mikronetzwerke in Messengern sind für viele Menschen wichtiger als die großen Timelines. Menschen suchen sich immer sorgfältiger aus, welche Neuigkeiten sie von wem sehen und wo.”
3.Live: Die Beliebtheit von Live-Content wird weiter ansteigen. Facebook und Instagram setzen ebenfalls auf Live-Content.
4.Gelebte Professionalisierung: Die Social Media Branche professionalisiert sich 2019 weiter. Die Zeiten der Gratis-Reichweite sind für viele vorbei und Unternehmen müssen mehr auf bezahlte Reichweite setzen.
5.Die richtigen Kennzahlen sind der Schlüssel: 2019 müssen sich Social Media Channels mit Conversions beweisen. Die bloße Reichweite wird zum sekundären Ziel.
«#1 Jede/r liebt Stories
Was mit Snapchat begann, fand 2018 vor allem auf Instagram, Facebook und WhatsApp seine Fortsetzung. Stories erobern die Welt und “der Shift des Nutzerverhalten von Feeds zu Stories entlang aller Plattformen wird weitergehen”, ist sich Florian Litterst von der Digitalagentur Burda Direct interactive GmbH sicher.
Ein Grund für die Beliebtheit liegt laut Social Brand & Creative Strategist Alice Katter darin, dass Stories “echt, unmittelbar und persönlich sind und damit Potenzial haben, den News-Feed einzuholen.” Sie öffnen “die Tür für Marken, mehr menschliche Geschichten zu erzählen, mit Formaten, die Nischen aktivieren und Vertrauen aufbauen.”
Daily Active User pro App, Quelle: TechCrunch
Auch Digital- und Facebook-Marketing-Berater Thomas Hutter bestätigt den Stories-Trend: “Das Nachziehen und Forcieren der Story-Formate auf der blauen Plattform wird dieses Format unweigerlich weiter in den Fokus der Nutzung rücken. Marketer sind gut bedient, sich 2019 intensiv mit Stories zu beschäftigen.”
Vor allem sollten sie den Trend “bei der Planung von Anzeigenerstellung und Budgets zu berücksichtigen.” rät Florian Litterst. “Denn die Erstellung von Story Ads ist aufwändiger als klassische Feed-Anzeigen.” Er erwartet auch eine diesbezügliche Öffnung für Werbekunden bei WhatsApp und prognostiziert, dass “mit dem Story-Anzeigenformat im Status-Bereich die Anzeigenrakete gezündet” werde.
#2 (Direkte) Kommunikation via Messenger
Auch das Thema “Messenger-Marketing” gewinnt laut vieler der befragten Social Media-ExpertInnen 2019 an Relevanz.
Futurebiz-Blogger Jan Firsching sieht im Themenkomplex “Customer Service, Content Distribution und Kundenbindung über Messaging Apps” einen der großen Trends für 2019: “Die technologischen Voraussetzungen dafür sind vorhanden und jetzt gilt es, diese in die eigenen Kanäle und Prozesse zu integrieren.”
Laut einer Studie von Bitkom nutzen 9 von 10 UserInnen regelmäßig Messenger, Quelle: Bitkom
Karim Patrick Bannour, Social Media Experte und Geschäftsführer u.a. bei www.viermalvier.at, sagt sogar eine Explosion an automatisierter Kundenkommunikation voraus und skizziert in seinem Statement ein mögliches Szenario: “Spannend wird’s, wenn die Chatbots auch plattformübergreifend auf den Nutzer eingehen können: Ich starte die Kommunikation über den Facebook Messenger, setze Tage später auf der Website den Chat fort und schreibe über WhatsApp dann nach Monaten eine Supportfrage und jedes Mal identifiziert mich der Bot, weiß alles über mich und kann mir somit sofort weiterhelfen.”
Messenger-Marketing ist aber nicht unbedingt mit Automatisierung gleichzusetzen. Kommunikations- und Strategieberaterin Dr. Kerstin Hoffmann beobachtet einen Trend in Richtung privater und direkter Kommunikation: “Stories und speziell Direktnachrichten gewinnen weiter an Bedeutung. Selbstorganisierte Mikronetzwerke in Messengern sind für viele Menschen wichtiger als die großen Timelines. Menschen suchen sich immer sorgfältiger aus, welche Neuigkeiten sie von wem sehen und wo.”
#3 Live is (Social Media) Life
Ein weiterer zentraler Trend zeichnet sich bei bei Live Content, vor allem im Bereich Bewegtbild ab.
Barbara Riedl-Wiesinger von Kaleidocom ist sich sicher, welches Format hier den Ton angeben wird: “Das Thema Video war schon 2018 sehr präsent und wird 2019 – vor allem in der Live-Variante – noch an Bedeutung gewinnen. Facebook und Instagram setzen jetzt ebenfalls darauf.”
Online-Marketing-Berater und Podcaster Daniel Friesenecker geht “von einem weiteren Wachstum bei Livestream aus. Damit werden hoffentlich auch ein paar neue Format-Ideen einhergehen und dafür sorgen, dass die Verweildauer in verschiedenen Networks steigt.”
YouTube holt auf und schließt im Live Streaming die Lücke zu Twitch
Auch Katharina Ratzberger von Pulpmedia stellt sich die Frage nach dem “Warum” und liefert prompt die Antwort: “Die Beliebtheit von Live-Content auf Facebook und Instagram wird 2019 noch weiter steigen. Diese Entwicklung sollte aus Marketingsicht nicht ungenutzt bleiben. Denn die Interaktivität, die dadurch möglich wird, macht Live-Videos zu einem Key-Element in Sachen Brand-Follower-Relationship.”
#4 Gelebte Professionalisierung
All die schönen Plattformen und Features machen keinen Sinn, wenn sich in Unternehmen niemand Gedanken darüber macht, warum und wie man sie eigentlich nutzt.
Felix Beilharz, Berater für Online- und Social Media Marketing, ist allerdings überzeugt, dass sich die Social Media Marketing Branche 2019 weiter professionalisieren wird. Denn die Zeiten von Gratis-Reichweite seien vorbei, “Unternehmen müssen daher verstärkt auf bezahlte Reichweite und kreative, ausgefallene Strategien setzen, um eine ordentliche Reichweite und Wirkung zu erzielen.”
Für Falk Hedemann vom UPLOAD-Magazin wird der Kostenfaktor ausschlaggebend für die Professionalisierung sein: “Was bringt uns den gesetzten Zielen wirklich näher (wenn schon klar ist, was die Ziele sind) und was verursacht lediglich Kosten?”
Dies wird laut Theresa Zöchmeister, Growth Hacking und Social Media Expertin bei Hackabu, unter anderem “zu einer Priorisierung von Maßnahmen und eingesetzten Mitteln führen. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie Unternehmen – wieder weg von der Hysterie – alles tun zu müssen, um sich hin zu einem strategischen, fokussierten und daten-basierten Dialog zu entwickeln.” Denn letztlich gewinnt man “mit einer soliden Social Media-Strategie vielleicht keine Preise, aber eine loyale Community”, ist Digitalstrategin und Social Media Consultant Ally Auner überzeugt.
#5 Die richtigen Kennzahlen sind der Schlüssel
Im direkten Zusammenhang mit Trend #4 steht der Ruf nach einer besseren Messbarkeit aller Aktivitäten im Social Media Bereich.
Thomas Meyer, Social Media Stratege bei Toman+Meyer, geht davon aus, dass die Geschäftsführungen die Social Media-Arbeit der letzten Jahre hinterfragen und neben der bereits genannten Professionalisierung vor allem das Thema Monetarisierung in den Fokus rücken werden: “Die Schnittstelle “Social Media” und “Betriebswirtschaftslehre” wird auch im kleinen und mittelständischen Bereich wichtig und Forderungen nach Kennzahlen wie CAC, ROI oder CLV werden auf den Tischen der Social Media ManagerInnen landen”.
Lars Budde, selbstständiger Berater mit Fokus auf Facebook-Advertising im E-Commerce, denkt in eine ähnliche Richtung und hofft auf mehr Einigkeit in der Branche: “Auf Konferenzen hat man oft den Eindruck, es gäbe zwei Social Media-Lager: die Community- und die Performance-Fraktion. Überspitzt formuliert schauen die einen auf Inhalte und Interaktionen und die anderen auf Kosten und Umsatz. Sie könnten beide voneinander lernen, tun es aber nicht. Denn solange ihre Ergebnisse mit unterschiedlichen Kennzahlen gemessen werden, unterscheidet sich auch die Herangehensweise.”
Facebook Analytics vereint die verschiedensten Kennzahlen in übersichtlichen Dashboards, Quelle: AllFacebook.de
Unabhängig davon ist für Markus Nutz, Managing Partner bei der Digital Agentur SPiNNWERK, klar: 2019 müssen sich Social Media Channels tatsächlich beweisen. “Und zwar mit Conversions. Die bloße Reichweite wird zu einem sekundären Ziel. Der ROAS kann hier als Messinstrument herangezogen werden, wenn alle Kanäle inkl. Website miteinander vernetzt sind. Außerdem muss qualitativer Content zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Person gebracht werden – eine stringente Storyline wird immer wichtiger.”
Live-Stories mit direktem Kontakt und Profi-Strategien
So oder so ähnlich klingt es, wenn man versucht die Top 5 Social Media Trends 2019 in eine Überschrift zu packen. Um es mit den Worten der freien Social Media Beraterin und Bestsellerautorin des Fachbuchs “Follow me” Anne Grabs zu sagen: “Social Media Marketing wird sich 2019 noch stärker ausdifferenzieren. Aber nicht in den Kanälen, die sind meiner Meinung nach gesetzt: Instagram First, Facebook Second, Messenger Marketing (…).”.
Für sie und viele andere befragten ExpertInnen, vor allem aber auch für die Unternehmen selbst lautet die Frage nicht, “welcher Kanal der wichtigste ist, sondern welche Social Media-Kanäle im Sales Funnel den größten Hebel für Wachstum bieten.” Daher gilt es, “Strategie und Mechanismen zu überprüfen und neu festzulegen.”»
Quelle: (futurebiz.de 16.01.2019)
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