Die Zukunft der Facebook Messenger Plattform
15. September 2019, Fabio Emch

Nachdem sich WhatsApp beziehungsweise die WhatsApp Business API klar dem Kundenservice verschrieben und das Ende der WhatsApp Newsletter eingeläutet hat, geht Facebook mit seiner Messenger Plattform einen ähnlichen Weg. Bewusst einen ähnlichen und nicht den gleichen Weg.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Unternehmen nutzen WhatsApp und Messenger, um Newsletter zu versenden. Leider ging es dabei bis jetzt mehr um Massenkommunikation anstatt um qualitative Konversation.
  • Facebook wir deshalb die Newsletter-Funktion für Unternehmen am 07. Dezember auf WhatsApp abstellen und am 15. Januar 2020 auf Messenger abstellen.
  • Mit Sponsored Messages können Unternehmen Menschen nochmals kontaktieren, die in der Vergangenheit einen Dialog gestartet haben.
  • Sponsored Messages werden immer wichtiger in der Kommunikation zwischen Unternehmen und potentiellem Kunden werden

 

Qualität statt Quantität im Facebook Messenger

Die Art und Weise wie viele Unternehmen den Facebook Messenger und damit verbundene Chatbots eingesetzt haben, ist nicht im Sinne von Facebook. Blindes und zielloses versenden von Inhalten passt nicht mehr zur Messenger Plattform.
Geht es um Messenger, dann stehen für Facebook (und WhatsApp) die Punkte Kundenservice, Personalisierung und qualitative Konversationen im Vordergrund.
Die Möglichkeiten der Messenger Plattform sind vielfältig. Deutlich vielfältiger als auf WhatsApp. Das gilt auch, wenn die WhatsApp Business API eingesetzt wird. Der Fahrplan und die inhaltliche Ausrichtung gleichen sich aber immer mehr an. One to One ist die Regel und nicht One to Many.

Für viele Unternehmen bedeutet dies ein Umdenken in der Art und Weise wie Informationen zur Verfügung gestellt werden, wie Kunden mit Unternehmen in Kontakt treten können und wie Messenger ganzheitlich in die Service- und Kommunikationsstrategie integriert werden.

Ein WhatsApp Newsletter oder Chatbot ist relativ schnell aufgesetzt. Geht es aber um einen Wechsel von der gewohnten Push zur ungewohnten Pull Kommunikation, stehen ganz andere Aufgaben und ein Wechsel in der Einstellung auf der Agenda.
So können die beliebten und auch sehr erfolgreichen WhatsApp Newsletter ab dem 07. Dezember nicht mehr verschickt werden. In gewisser Form zieht der Facebook Messenger nach.

Ab dem 15. Januar 2020 steht das sogenannte Subscription Messaging nur noch Nachrichtenseiten zur Verfügung, welche sich bei Facebook registriert haben. Für große Medienseiten unproblematisch, aber für Marken und Unternehmen nicht geeignet, beziehungsweise nicht von Facebook erwünscht. Verständlich, da Unternehmen Kanäle und Features oftmals leider in der falschen Richtung ausreizen und es anstatt qualitativer Konversation eher um platte Massenkommunikation geht.

Warum Sponsored Messages an Bedeutung gewinnen

Auf Facebook haben Unternehmen verschiedene Optionen, einen Dialog mit Fans, Kunden und relevanten Zielgruppen zu starten. Der Start dieses Dialoges wird immer wichtiger werden, da nur dann ein effektives Feature der Messenger Plattform genutzt werden darf: Sponsored Messages!

Was ist Sponsored Messaging? Mit dem Feature Sponsored Messages können Unternehmen Menschen nochmals kontaktieren, die in der Vergangenheit einen Dialog gestartet hatten.
Wie auf WhatsApp gibt es auch für den Facebook Messenger ein 24 Stunden Zeitfenster, um auf Kundenanfragen zu reagieren. Sponsored Messages können auch außerhalb dieses Zeitfensters verschickt werden und sind somit eine spannende Möglichkeit, um einmal abgeschlossene Konversationen erneut zu starten und um Menschen mit wichtigen Informationen zu versorgen.
Sponsored Messages gibt es als Anzeigenformat schon länger, durch die kommenden Anpassungen, werden sie aber nochmals an Bedeutung gewinnen. Wenn Messenger die Zukunft sind, dann sind Sponsored Messages ein Bestandteil der Zukunft des Social Media Advertisings.

Sponsored Messages werden aber nur dann von Erfolg sein, wenn man sie als solches versteht. Sie sind Bestandteil von Konversationen und finden innerhalb des Messengers statt. Das darf man als Unternehmen weder beim Inhalt, bei der Ansprache, noch beim Targeting außer Acht lassen.

Quelle (Futurebiz.de, 11.09.2019)