Führung? Nein, danke! Warum junge Arbeitnehmende anders denken
30. Januar 2025, Gioia Pillittu

Die folgenden Informationen basieren auf einem Artikel von Forbes. Wir haben die zentralen Erkenntnisse zusammengefasst und eingeordnet, um sie für unsere Leser*innen greifbar zu machen.

 

Key Insights

– Viele junge Arbeitnehmende setzen auf persönliche Interessen und Work-Life-Balance statt auf Karriere.

 

– Führung bedeutet oft mehr Stress und Verantwortung, ohne ausreichende Unterstützung oder Mehrwert.

 

– Unternehmen stehen vor einem Problem: Wer soll in Zukunft Führungsaufgaben übernehmen?

 

– Frühzeitige Förderung und gezielte Entwicklung könnten junge Talente für Leitungspositionen begeistern.

 

Führungsrollen sind nicht mehr erstrebenswert

Immer weniger junge Arbeitnehmende streben eine Führungsposition an. Die Generation Z stellt ihre persönlichen Interessen und ihr Privatleben über den beruflichen Aufstieg. Langfristig könnte dies zu einem Mangel an qualifizierten Führungskräften führen.

 

Warum verzichten junge Arbeitnehmende auf Führungsaufgaben?

Führungsrollen sind in den letzten Jahren anspruchsvoller geworden. Wirtschaftliche Unsicherheit, politische Spannungen und die Herausforderungen hybrider Teams erschweren die Arbeit. Junge Menschen nehmen dies wahr und ziehen ihre Konsequenzen. Viele sehen Management-Rollen als stressig und wenig sinnstiftend. Sie bevorzugen Fachrollen, in denen sie ihre Arbeit ohne zusätzliche Belastungen erledigen können.

Vor allem drei Gründe halten sie davon ab, eine Führungsposition anzustreben:

  • Hoher Stressfaktor

    Junge Führungskräfte sind überdurchschnittlich oft von Burnout betroffen. Mehr als 70 % der Führungskräfte unter 35 Jahren berichten von Erschöpfungssymptomen. Da viele junge Menschen bereits mit psychischen Belastungen kämpfen, meiden sie zusätzlichen Stress.
  • Mehr Verantwortung, aber wenig Mehrwert
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    Generation Z legt Wert auf eine gesunde Work-Life-Balance. Ein höheres Gehalt allein reicht nicht als Anreiz. Sie erwarten realistische Arbeitslasten, klare Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit sowie eine effiziente Meeting-Kultur. Fehlen diese Bedingungen, lehnen sie Führungsaufgaben ab.
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  • Mangelnde Vorbereitung

    Viele fühlen sich für Führungsaufgaben unzureichend vorbereitet. Besonders in der Konfliktbewältigung fehlt es an Erfahrung: Nur 12 % der potenziellen Nachwuchsleitenden fühlen sich darin sicher. Ohne gezielte Unterstützung bleibt der Sprung von der Fach- zur Führungskraft schwierig.

Die Folgen eines Führungskräftemangels

Viele Unternehmen sind nicht auf den Rückgang an Führungskräften vorbereitet. Nur 12 % der Unternehmen vertrauen auf ihre aktuelle Führungsstruktur. Bleiben wichtige Positionen unbesetzt, leidet die Teamführung, die Zusammenarbeit und letztlich der Unternehmenserfolg.

 

Um Lücken schnell zu schliessen, könnten ungeeignete Personen befördert werden. Das steigert die Gefahr von Fehlbesetzungen, ineffizienten Prozessen und höheren Fluktuationsraten. Zudem fühlen sich Arbeitnehmende in stagnierenden Teams unzufrieden. Für die Generation Z bedeuten fehlende Entwicklungsmöglichkeiten oft das Ende ihrer Motivation. Die Folgen: Produktivitätsverluste und steigende Fluktuation.

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Wie Unternehmen junge Talente für Führungsaufgaben gewinnen

Viele junge Arbeitnehmende wollen sich weiterentwickeln, auch wenn sie Führungspositionen aktuell meiden. Sie nutzen Mentoring, eigenständige Lernangebote und regelmässiges Feedback, um ihre Kompetenzen zu verbessern.

Unternehmen sollten frühzeitig in die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden investieren. Wichtige Soft Skills wie Feedback-Kultur, Teamdynamik und Konfliktmanagement sollten gezielt gefördert werden. Laufendes Coaching hilft, Talente zu unterstützen und frühzeitig auf Führungsaufgaben vorzubereiten. Führungskräfte sollten jungen Mitarbeitenden sinnvolle Projekte mit hoher Sichtbarkeit übertragen. So erkennen sie, welchen Einfluss ihre Arbeit auf den Unternehmenserfolg hat.

 

Fazit

Die klassische Karriereleiter verliert an Bedeutung. Junge Arbeitnehmende suchen nach Sinnhaftigkeit, Selbstbestimmung und Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen, die diese Bedürfnisse erkennen, können den Nachwuchs für Führungsaufgaben begeistern und eine starke Zukunft aufbauen.

 

 

 

*Bildquelle Header: pinterest.com