Kelsey Russell: Eine Hoffnung für Medienkompetenz in der Generation Z
11. Oktober 2023, Gioia Pillittu

Das Interesse an Berichterstattung ist bei jungen Leuten gleich null, denkst du. Dann kennst du Kelly Russell wahrscheinlich noch nicht. Die 23-jährige Amerikanerin beweist, dass inmitten des digitalen Zeitalters und der Flut von Informationen auf den sozialen Medien, das Feuer der Medienkompetenz und Nachrichteninteresse weiterhin lodern kann. Ihre TikToks haben nicht nur die Aufmerksamkeit der Gen Z gewonnen, sondern möglicherweise ein neues Zeitalter der Medienanalyse eingeläutet. Klingt spannend? Dann lass uns einen Blick auf die Welt von Kelsey Russell werfen und schauen, wie sie die Zukunft des Nachrichtenkonsums gestaltet.

 

 Key Insights

  •  Kelsey Russell nutzt TikTok als Plattform, um Medienkompetenz zu fördern und Generation Z für Nachrichten und Journalismus zu begeistern.
  •  Die Betonung von qualitativen Nachrichtenquellen und kritischer Analyse hebt Kelsey Russell von anderen Influencern ab und fördert verantwortungsbewussten Nachrichtenkonsum.
  •  In einer Zeit, in der die Medienindustrie mit Herausforderungen wie Budgetkürzungen und Fehlinformationen konfrontiert ist, zeigt Kelsey, dass es möglich ist, das Interesse an Nachrichten wiederzubeleben und kritische Medienanalyse zu fördern.
  •  Neben ihrer Medienarbeit hat Kelsey auch erfolgreich dazu beigetragen, Gemeinschaften zu stärken und marginalisierte Gruppen in Boston zu helfen.
  •  Kelsey Russell ist eine Inspirationsquelle für alle, die sich für hochwertigen Journalismus und Nachrichteninteresse engagieren, und sie zeigt, dass Medienkompetenz auch in einer digitalen Welt weiterhin von Bedeutung ist.

Das vergangene Jahr war für die Medienlandschaft düster. Besonders amerikanische Nachrichtenunternehmen sahen sich gezwungen, ihre Budgets zu kürzen und Massenentlassungen vorzunehmen. Gleichzeitig wächst die Besorgnis über einen Mangel an Medienkompetenz, insbesondere unter der Generation Z. Weitverbreitete Fehlinformationen lassen die Grenze zwischen Fakten und Fiktion verschwimmen und junge Menschen scheinen Schwierigkeiten zu haben, Medieninhalte richtig zu interpretieren – oder sie haben es schlichtweg nie gelernt.

 

In dieser Zeit der Unsicherheit und Verwirrung erscheint jedoch ein Hoffnungsschimmer am Horizont: Kelsey Russell, eine 23-jährige Graduiertenstudentin der Columbia University. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kunst des Zeitungslesens wiederzubeleben und gleichzeitig ihre Altersgenossen aus der Generation Z für gedruckte Medien zu begeistern.

 

Kelsey startete unter dem Benutzernamen @kelscruss eine TikTok-Serie, in der sie dokumentiert, was sie jeden Tag aus dem physischen Abonnement der New York Times lernt. Es war ihr 23. Geburtstag, an dem sie ihre Familie um ein Abonnement bat und ihr erstes Video über die Erkenntnisse, die sie aus der Sonntagsausgabe der Zeitung gewonnen hatte, filmte. In einem Video sagte sie: «Mir war nicht bewusst, dass diese Kinder einfach auf Bomben treten», während sie die Zuschauer durch einen Times-Artikel über den 12-jährigen Konflikt in Syrien führte, der unexplodierte Artilleriegeschosse im ganzen Land hinterlassen hat.

 

Russells leidenschaftliche und leicht verständliche Art der Nachrichtenberichterstattung hat an Popularität gewonnen. Einige ihrer Videos erzielen Tausende, sogar Millionen von Aufrufen. Zeitungen wie die Washington Post und das Wall Street Journal haben schnell erkannt, welches Potenzial in ihr steckt und ihr Abonnements angeboten, in der Hoffnung, dass sie auch ihre Geschichten präsentiert. Ein Kommentator brachte es auf den Punkt: «Wir im Journalismus versuchen alle, herauszufinden, wie wir die Menschen dazu bringen können, sich für Nachrichten zu interessieren, und sie hat den Journalismus in einem 30-Sekunden-Video gerettet.»

Und wenn jetzt Zweifel aufkommen, Kelsey könne als Informationsquelle unzuverlässig sein, so ist dies höchst unwahrscheinlich. In einem Interview mit Slate Magazine betont sie:

 

«Für mich sind es die Quellen, die einen guten Artikel ausmachen. Ich bin eine Akademikerin, daher ist es für mich entscheidend zu sehen, woher du deine Informationen beziehst. Das ist für mich das Wichtigste. Welche Experten wurden herangezogen? Waren es Professoren von einer Universität? War es jemand, der CEO in der Branche war? Ich schaue auch darauf, wie viele Personen diese Story bestätigt haben.»

 

Doch Kelsey ist nicht nur eine Medienkompetenz-Kämpferin. Bereits vor ihrem Engagement auf TikTok half sie erfolgreich schwarzen Menschen dabei, ihre Gemeinschaft in Boston zu finden, indem sie Empfehlungen für Salons, Ausgehmöglichkeiten und mehr gab.

 

Kelsey Russell ist eine Inspirationsquelle für alle, die sich für qualitativ hochwertigen Journalismus und Nachrichteninteresse einsetzen. In einer Zeit, in der die Medien vor Herausforderungen stehen und die Informationslandschaft oft von Unsicherheit geprägt ist, zeigt sie uns, dass es möglich ist, Menschen wieder für Nachrichten zu begeistern und ihnen die Fähigkeit zur kritischen Medienanalyse auf frischer Art und Weise zu vermitteln.

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