Metas neue KI-Avatare: Zwischen Faszination und Skepsis
22. November 2023, Gioia Pillittu

Meta hat mit seiner jüngsten Enthüllung auf der ‹Connect›-Konferenz 2023 erneut für Furore gesorgt. Die Einführung einer KI auf Instagram, die nicht nur Chatbot-Funktionen, sondern auch 28 KI-Avatare von bekannten Persönlichkeiten präsentiert, hat die Social-Media-Welt in in Aufruhr versetzt.

 

Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als Meta die Avatare von bekannten Persönlichkeiten wie Charli D’Amelio und Dwyane Wade präsentierte. Diese Avatare, darunter auch Ikonen wie Snoop Dogg und Kendall Jenner, sollen spezifische Nischeninteressen ansprechen und wurden akribisch von modernen Influencern oder Prominenten modelliert und vertont.

 

Bildquelle: variety.com

 

Der entscheidende Aspekt, der die Gemüter spaltet, ist die Verwendung von Prominentengesichtern, um den Avataren ein authentisches Gefühl zu verleihen. Gemäss einem Bericht von «The Information» zahlte Meta angeblich satte 5 Millionen US-Dollar an eine nicht genannte Person für lediglich sechs Stunden Arbeit im Studio – ein finanzieller Paukenschlag, der die Fans von Verwirrung bis hin zu Vergleichen mit Szenen aus der dystopischen Serie «Black Mirror» führt.

 

Die Vielfalt der Charaktere, die diese Prominenten verkörpern, ist so faszinierend wie ihre Schöpfer. «Bru», der «witzige Sportdebatierer», der jeden Sport verfolgt, ausser Fussball (verkörpert von NFL-Star Tom Brady). Oder «Zach», der «grosse Bruder, der dich roastet, weil er sich kümmert», gespielt von MrBeast, dem bekannten YouTuber James Donaldson. Und dann haben wir «Billie», die «No-Bullshit, ride-or-die-Begleiterin», verkörpert von Kendall Jenner, dem Model und Reality-Star. Meta hat rund 25 weitere solcher faszinierenden Charaktere geschaffen, die Instagram-Nutzer mit ihrer Einzigartigkeit ansprechen sollen.

 

Bildquelle: about.fb

 

Interessanterweise können in der Schweiz und in anderen Ländern ausserhalb der USA derzeit keine Direktnachrichten an diese Avatare gesendet werden, obwohl ihre Instagram-Seiten zugänglich sind. Dies hat gemischte Gefühle unter den Nutzern ausgelöst, und die Skepsis wächst. Der Mangel an Aufklärung über die künstliche Natur der Avatare und die mögliche Missachtung der Ansichten echter Prominenter haben zu diesem skeptischen Unterton beigetragen. Die Verwendung von Prominentengesichtern möchte zwar Authentizität vermitteln, erzeugt aber stattdessen einen unheimlichen Effekt.

 

Bildquelle: the-decoder.com

 

Trotz der aufregenden Einführung und vielversprechender Partnerschaften bleiben gemischte Gefühle unter den Nutzern bestehen. Der Mangel an Aufklärung über die künstliche Natur der Avatare bleibt ein zentrales Anliegen. Die Zukunft der KI-Avatare steht offen, und es bleibt abzuwarten, wie diese digitale Evolution die sozialen Medien und die Art und Weise, wie wir mit künstlichen Persönlichkeiten interagieren, formen wird. Die Spannung zwischen Faszination und Skepsis wird somit zum ständigen Begleiter in dieser neuen Ära der digitalen Begegnungen.

 


*Bildquelle Header: facebook.com