US Gen Z setzt auf Krypto-Investitionen statt traditionellen Bankings
26. September 2024, Gioia Pillittu

Key Insights

 

– Eine neue Umfrage zeigt, dass über die Hälfte der Generation Z in den USA Kryptowährungen gegenüber traditionellen Banken bevorzugt.

 

– Junge Menschen empfinden herkömmliche Bankensysteme als teuer und intransparent – dezentrale Finanzanwendungen bieten eine attraktive Alternative.

 

– Durch smarte Verträge und Blockchain-Technologie werden internationale Transaktionen schneller und günstiger als je zuvor.

 

– Die Vorlieben von Millennials und Gen Z verändern den Finanzsektor und könnten langfristig neue Finanzplattformen hervorbringen.

 

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Kryptowährungen auf dem Vormarsch bei Gen Z

Eine kürzlich von der Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) durchgeführte Umfrage zeigt, dass 55 % der Generation Z in den USA Kryptowährungen den traditionellen Bankoptionen vorziehen. Generation Z umfasst Menschen, die nach 1997 geboren wurden und derzeit zwischen 12 und 27 Jahre alt sind. Sie zeigen ein starkes Interesse an digitalen Vermögenswerten und dezentralen Finanzanwendungen (DeFi).

 

Unzufriedenheit mit traditionellen Banken

Viele Mitglieder der Generation Z empfinden digitale Banklösungen als unkomfortabel und intransparent. Sie fühlen sich zu alternativen Systemen hingezogen, die ihnen mehr Kontrolle über ihre Finanzen bieten, wie etwa Blockchain-basierte Plattformen oder dezentralisierte Finanzanwendungen. Besonders die Verwendung von stabilen digitalen Währungen, sogenannten Stablecoins, bietet eine sichere Alternative zu zentralisierten Bankensystemen.

 

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Millennials und Gen Z treiben den Wandel an

Laut Analysten von Bernstein werden Millennials (1981-1996) und die Generation Z massgeblich Veränderungen im Finanzsektor bewirken. Diese Generationen verstehen den Prozess der Vermögensbildung bereits in jungen Jahren. Ihre Vorlieben und Entscheidungen werden das Finanzwesen prägen und die angebotenen Dienstleistungen verändern.

Schweizer Jugend: Krypto-Trend wächst langsam, aber stetig

Die Ergebnisse der Trendstudie von jim & jim 2023 zeigen, dass auch in der Schweiz der Krypto-Trend langsam Fuss fasst. Zwar gaben nur 10 % der jungen Schweizer*innen an, bereits in Kryptowährungen zu investieren, doch 23 % der Befragten überlegen sich, in naher Zukunft zu investieren. Diese Entwicklung deutet auf eine wachsende Neugierde und ein stärkeres Interesse der jüngeren Generation hin. Es gibt jedoch auch Zurückhaltung: 48 % der Befragten gaben an, nicht in Kryptowährungen investieren zu wollen. Dieses Zögern hängt vor allem mit der Unsicherheit und den Risiken zusammen, die mit Krypto-Assets verbunden sind.

Interessanterweise zeigten männliche Befragte ein höheres Engagement im Bereich Kryptowährungen, wobei 17 % von ihnen bereits investiert haben, während bei den Frauen nur 5 % in Krypto investiert sind. In ländlichen Gebieten scheinen junge Menschen offener für Krypto-Investitionen zu sein, während Grossstädter*innen deutlich skeptischer sind. Trotzdem zeigt die Studie, dass das Thema Krypto bei der jüngeren Generation immer mehr an Bedeutung gewinnt.

 

Befragung jim & jim Trendstudie 2023

 

Fortschritte in der Technologie: Krypto und Stablecoins

Schon heute sind etwa 27 Millionen aktive Krypto-Wallets monatlich in On-Chain-Stablecoin-Transaktionen involviert. Dank smarter Verträge und neuer Blockchain-Technologien sind grenzüberschreitende Überweisungen von beispielsweise 1.000 USD für weniger als einen Cent möglich. Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Stablecoin-Zahlungsverkehr könnte bald neue, noch effizientere Zahlungslösungen hervorbringen.

 

Traditionsbanken und grosse Investoren reagieren auf den Wandel

Während die Babyboomer-Generation (1946-1964) sich noch weitgehend auf traditionelle Banken und Maklerfirmen verlässt, könnte der wachsende Einfluss der Generationen Z und Millennials neue Finanzplattformen auf den Markt bringen. Einige Krypto-Börsen, wie Coinbase, haben bereits festgestellt, dass junge Menschen die klassischen Finanzsysteme als teuer und langsam empfinden. Grosse Finanzdienstleister wie Robinhood, Revolut, Stripe und PayPal bewegen sich ebenfalls verstärkt in den Kryptobereich. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass auch skeptische Grossinvestoren ihre Haltung gegenüber digitalen Vermögenswerten bald ändern könnten, da der Anteil dieser Assets am Markt weiter zunimmt.

 

Wie wird sich der Trend in der Schweiz entwickeln?

Auch wenn die Studienergebnisse aus der Schweiz zeigen, dass Kryptowährungen hierzulande noch nicht so weit verbreitet sind wie in den USA, könnte dies in den kommenden Jahren schnell ändern. Junge Menschen in der Schweiz zeigen bereits eine gewisse Neugier gegenüber digitalen Währungen und sind offen für Veränderungen in der Finanzwelt. Es bleibt spannend zu beobachten, ob die Generation Z auch in der Schweiz bald einen ähnlich grossen Einfluss auf den Finanzsektor haben wird wie in anderen Ländern.

 

Fazit

Die Generation Z zeigt eine klare Präferenz für Kryptowährungen und dezentralisierte Finanzsysteme. Ihre Unzufriedenheit mit traditionellen Banken und ihr frühzeitiges Verständnis von Vermögensbildung treiben den Wandel im Finanzsektor voran. Die Zukunft der Finanzwelt wird massgeblich von ihren Entscheidungen und technologischen Innovationen, wie Blockchain und KI, beeinflusst werden.

 

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