Brands, raus aus dem Feed!
18. Juli 2025, Gioia Pillittu

Key Insights

 

– Die Gen Z teilt Content lieber privat als öffentlich.

– Plattformen wie Tumblr und Reddit erleben ein stilles Comeback.

– Interessen ersetzen Zielgruppen und schaffen echte Verbindung.

– Brands gewinnen Relevanz, wenn sie wie Community-Mitglieder handeln.

Die Gen Z verlagert ihren Social-Media-Content in den Untergrund.

Viele junge Menschen verbringen täglich Stunden auf Instagram, TikTok und Co. Doch sie posten immer seltener öffentlich. Stattdessen teilen sie Content über private Nachrichten. Dieses Verhalten verändert, wie Aufmerksamkeit funktioniert – und wie Brands handeln müssen.

Tumblr statt TikTok-Show

Introvertierte Plattformen gewinnen, wenn Interesse zählt – nicht Likes.

Plattformen wie Tumblr, Reddit oder Pinterest wachsen wieder. Sie bieten Raum für Nischen und echte Interessen. Auf Tumblr stellt sich die Gen Z einen persönlichen Feed zusammen, ohne Leistungsdruck. Der Austausch ist direkter, ehrlicher und oft anonym. Es geht nicht um Reichweite, sondern um Zugehörigkeit.

Interessen sind Identität

Die Gen Z teilt Content nicht einfach – sie teilt, wer sie ist.

Themen wie #ecotourism, #booktok oder #crypto sind für viele mehr als Hobbys. Sie zeigen, wofür jemand steht. Sie verbinden. Der geteilte Content wird zum Gesprächseinstieg, zur Selbstverortung. Die Gen Z nutzt Social Media nicht, um zu senden – sondern um zuzugehören.

Brands müssen mitreden

Wer kommentiert statt wirbt, wird Teil der Community.

Ein Beispiel: Die History Channel kommentierte ein TikTok-Video, das Junggesellinnen im Kolonialstil zeigte. Der Beitrag war klug, relevant – und wirkte menschlich. So wurde ein angestaubter TV-Sender zum Teil der Unterhaltung. Ohne Werbebudget. Nur durch Präsenz im richtigen Moment.

Relevanz schlägt Reichweite

Ein DM ist oft stärker als jeder Feed-Post.

Ein öffentlicher Instagram-Post generiert vielleicht Likes. Doch ein TikTok im Freundeskreis wirkt tiefer. Er löst Lachen aus, ein Gespräch, einen Running Gag. Genau diese Nähe macht Content relevant – auch für Brands, wenn sie verstehen, wie und wo die Gen Z teilt.

Das neue Social-Media-Playbook

Weniger Show, mehr echte Präsenz – so punkten Brands bei der Gen Z.

Wer Content für die Gen Z macht, braucht eine neue Haltung. Kein Kampagnenfeuerwerk, sondern Interesse an echten Gesprächen. Keine Zielgruppen-Ansprache, sondern Community-Verständnis. Plattformen wie Reddit oder Tumblr brauchen keine gebrandeten Accounts – aber Brands können dort mitdenken, zuhören, kommentieren.

Fazit

Social Media wird privater, fragmentierter – aber nicht weniger relevant. Die Gen Z sucht Verbindungen, keine Werbung. Wer als Brand dazugehören will, muss zuhören, mitreden und echtes Interesse zeigen. Denn wer sich wie ein Community-Mitglied verhält, wird als solches wahrgenommen.

 

 

 

*Bildquelle Header: pinterest.com